Die Diagnose der Coxarthrose ist im Regelfall relativ einfach. Die vom Patienten geschilderten Beschwerden sind üblicherweise erste und auch deutliche Hinweise. Anlauf-und Nachtschmerz, der in einen Dauerschmerz im hüftnahen Bereich übergehen kann, sind gute Hinweise. Zu trennen sind hier jedoch Schmerzen, die von der Lendenwirbelsäule ausgehen und die sich ähnlich manifestieren können. Meistens liegen sogar Abnutzungen in beiden Regionen vor. Hier hilft oft die klinische Untersuchung, um die Beschwerdebilder voneinander zu trennen. In einem nächsten Schritt sollte immer ein konventionelles Röntgen des Beckens angefertigt werden. Üblicherweise zeigen sich hier schon indirekte Zeichen der Abnutzung wie die Verschmälerung des Gelenkspaltes oder zusätzliche knöchernen Randbauten.
Durch die Schilderung der Beschwerden des Patienten, zusammen mit der klinischen Untersuchung und dem Röntgenbild, lässt sich im Regelfall die Diagnose der Coxarthrose stellen. In unklaren Fällen, mit z. B. des Verdachtes auf eine Blutunterversorgung des Hüftkopfes (Hüftkopfnekrose) ist eine Magnetresonanzuntersuchung hilfreich.
Die Behandlung der Coxarthrose erfolgt zunächst konservativ. Üblicherweise werden Schmerzmittel in steigender Dosierung verwendet. Begleitend dazu erfolgt meistens eine Physiotherapie, um die Beweglichkeit des Gelenkes möglichst lange aufrecht zu halten. Zusätzlich wird oft auch eine medikamentöse und eine physikalische Therapie eingeleitet. Ein wichtiger Stützpfeiler der konservativen Arthrosetherapie stellen auch Injektionen ins Gelenk dar. Mit diesen Maßnahmen lassen sich oft die Beschwerden in einem erträglichen Zustand halten.
Ist die Abnutzung eines Tages jedoch zu weit fortgeschritten und alle konservativen Therapien greifen nicht mehr richtig, sollte man an die Operation denken, sprich den künstlichen Gelenkersatz. Dabei werden die zerstörten Anteile des Gelenkes ersetzt. Hüftprothesen bestehen dabei aus vier Anteilen. Der Schaft wird in den Oberschenkelknochen eingesetzt, die Gelenkpfanne wird in den Beckenknochen eingepasst. Auf den Prothesenschaft wird ein Kopf aus Keramik oder Metall aufgesetzt, in die metallene Pfanne kommt ein sogenanntes Inlay, meist aus Polyethylen, in seltenen Fällen auch aus Keramik.
Bild eines Schaftes, einer Pfanne mit Inlay und Kermikkopf sowie ein Röntgenbild nach Einsetzen einer künstlichen Hüfte werden im Folgenden dargestellt.
Damit das Gelenk optimal funktionieren kann, sollten die Muskeln und Sehnen möglichst intakt sein. Um dies zu erreichen, wird im AKH Celle ein besonders weichteilschonendes Verfahren, ein sogenannter minimal-invasiver Zugang zum Hüftgelenk verwendet. Dabei gelingt es, das Gelenk chirurgisch zu erreichen und die Prothese einzusetzen, ohne die umgebende Muskulatur zu durchtrennen oder abzulösen. Diese Technik wurde von Prof. Mayr in der Universitätsklinik für Orthopädie Innsbruck mitentwickelt und seit 2003 erfolgreich angewendet. Während des stationären Aufenthaltes werden unsere Patienten nach der Operation mit Hilfe von Krankengymnasten so mobilisiert, dass sicheres Gehen in der Ebene mit Unterarmstützkrücken, sowie Treppensteigen möglich ist. Da im Regelfall eine zementfreie Verankerung der Implantate erfolgt, müssen diese in den Knochen einwachsen. Dies dauert circa sechs Wochen und in dieser Zeit sollte eine schmerzadaptierte Teilbelastung erfolgen.