Die fachübergreifende (interdisziplinäre) Tumorkonferenz ist das Kernstück eines jeden Krebszentrums. Hier treffen sich Vertreter aller an der Tumortherapie beteiligten Fachkliniken und besprechen anhand der bisher erhobenen Befunde (CT- und Röntgenbilder, Ergebnisse der Gewebeproben und vieler weiterer Informationen über Art und Ausbreitung der Erkrankung) das weitere Vorgehen. Vorerkrankungen und die jeweiligen Lebensumstände des Patienten werden dabei immer berücksichtigt (ganzheitliche Betrachtung), getreu dem Motto: Wir behandeln nicht Tumoren sondern Menschen mit Tumorerkrankungen.
Da die Therapie des Darm- und Mastdarmkrebses immer komplexer geworden ist, ist die Expertise der verschiedenen Fachkliniken von großer Bedeutung und erlaubt ein zunehmend individualisiertes Vorgehen. So erhält jeder Patient im Anschluss an die Tumorkonferenz eine auf ihn zugeschnittene persönliche Empfehlung, die sich an seiner Erkrankung, den Begleiterkrankungen, aber auch immer an seinen Wünschen und Bedürfnissen orientiert. Das Ergebnis dieser interdisziplinären Fallbesprechung wird in der Patientenakte dokumentiert und in einem nachfolgenden Gespräch Ihnen als Patienten ausführlich erläutert.
Im Falle eines unkomplizierten Dickdarmkrebses (keine Metastasen, kein Befall des Mastdarms) erfolgt die Vorstellung in der Tumorkonferenz nach der Operation, weil sich je nach Operationsbefund dann die Frage nach einer ergänzenden Chemotherapie (adjuvante Chemotherapie) stellt. Bei Patienten mit einem Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) oder eines schon bei Diagnosestellung metastasierten Dickdarmkrebses erfolgt die Vorstellung in der Tumorkonferenz vor und nach und manchmal auch noch einmal während des Behandlungsverlaufes. Die Vorstellung in der Tumorkonferenz ist somit sehr sinnvoll, bedarf aber immer Ihrer Zustimmung.