Leistungsspektrum

Die Klinik für Neurologie ist mit 59 Betten und über 3.000 stationären Fällen eine der großen neurologischen Akut-Kliniken Norddeutschlands. Am 01.09.2003 hat Herr Prof. Dr. Heide, von der Universität Lübeck kommend, die Leitung dieser Klinik übernommen. Die Klinik für Neurologie hat seitdem die Fallzahlen nahezu verdoppelt und die Stroke Unit von 4 auf jetzt 10 Betten erweitert sowie von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft die Zertifizierung als überregionale Stroke Unit seit 2009 erhalten. 
Entsprechend ist die Schlaganfall-Medizin ein Hauptschwerpunkt der Klinik, die Stroke Unit steht seit 2021 unter der oberärztlichen Leitung von Herrn Dr.  Th. Lerch-Riedl. In Kooperation mit der radiologischen Abteilung bietet die Klinik für Neurologie alle Möglichkeiten der Akut-Diagnostik auch notfallmäßig an (modernes superschnelles multimodales CT,  MRT und Angiographie) und führt neben den intravenösen Lysetherapien (Auflösung des Blutgerinsels) als Standard bei Verschlüssen großer proximaler Hirnarterien mit Herrn Chefarzt R. Glombik (Leiter der interventionellen Radiologie) und Herrn Dr. H. Jafarov (Leiter der Neuroradiologie) notfallmäßig Gefäßrekanalisationen mittels Stent-gestützter Thrombektomie durch. Bei akuten intrakraniellen Blutungen stehen unsere neurochirurgischen Kollegen der Abteilung Neurotraumatologie (Chefärztin Frau Dr. König) rund um die Uhr zur Verfügung, auch für die Versorgung von Aneurysmablutungen, die entweder durch die interventionellen Radiologen mittels Coiling oder neurochirurgisch (offene Kopf-OP) durch unsere Neurochirurgen mittels Clipping durchgeführt wird. Im Rahmen unserer Stroke Unit haben wir die Möglichkeit, solche Patienten in einem Intermediate-Care-Setting zu überwachen. Bereits in der Akutphase vom 1. Tag an bieten wir für unsere Schlaganfall-Patienten zur Rehabilitation der ebtroffenen Funktionen Physio- und Ergotherapie sowie Schluck- und Sprachtherapie (Logopädie) an, auch an den Wochenenden, zusätzlich für schwerer betroffene Patienten eine gut zweiwöchige neurologische Frührehabilitation in einem interdisziplinären Team mit fünf Stunden Therapie pro Tag, inklusive Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Schlucktherapie, aktivierender Pflege und Neuropsychologie. 

Patienten mit Stenosen der Halsschlagadern (Carotis) werden in unserem interdisziplinären Gefäßzentrum gemeinsam mit den interventionellen (Neuro-)Radiologen und den Gefäßchirurgen (Chefarzt Dr. K. Baharmast) in der Gefäßkonferenz vorgestellt und die für den Patienten individuell sinnvollste Therapiemethode (operative Thrombendarteriektomie TEA, Stent-PTA oder konservative Therapie) erarbeitet. Die Patienten werden nach dem Eingriff neurologisch und duplex-sonographisch untersucht, um die Rate an Komplikationen und Restenosen zu ermitteln.

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik ist die große neurophysiologische Abteilung, die von dem langjährigen Leitenden Oberarzt Herrn Dr. M. Eikenbusch hervorragend etabliert und seit 1 Jahr zum großen Teil von Herrn Oberarzt Dr. P. Ettelt übernommen wurde, mit zwei festen und einem mobilen EEG-Messplatz sowie Langzeit-EEG und Video-EEG, ferner zwei Labors für Elektromyographie, Elektroneurographie und evozierte Potentiale (Oberarzt N. Silligmann) und ein Labor zur Schwindeldiagnostik (Prof. W. Heide) inklusive Videonystagmographie, Videokopfimpulstest sowie Messung der subjektiven visuellen Vertikalen und der vestibulär evozierten Potenziale (cVEMP und oVEMP). 

In den entsprechenden krankheitsbezogenen Schwerpunkten bieten wir eine umfassende Versorgung an: Dazu gehört die Epilepsie unter Leitung von Herrn Dr. P. Ettelt, wobei bei dekompensierten oder schwer einstellbaren Patienten auch eine zehntägige Epilepsie-Komplexbehandlung mit begleitender psychologischer und sozialmedizinischer Betreuung möglich ist. Ferner gehört dazu die Diagnostik und Therapie von neuromuskulären Erkrankungen, Polyneuropathien, peripheren Nervenläsionen, spinalen Wurzelläsionen bei Bandscheibenerkrankungen oder Borreliose sowie Muskelerkrankungen und Myasthenie. Für Myasthenie besteht eine besondere Expertise in der Erstdiagnostik, inklusive spezifischer Augen-Untersuchungen (Video-Okulografie, Sakkaden-Belastungstests) für die Diagnose okulärer Myasthenien. Besondere Expertise besteht auch bei der Behandlung neuromuskulärer Patienten mit Ateminsuffizienz, in Kooperation mit unserer Pneumologischen Klinik (Komm. Leiter Herr Dr. Goldberg) mit der Möglichkeit zur Lungenfunktionsdiagnostik und für nicht invasive Beatmung bzw. Heimbeatmung. Ferner besteht in Kooperation mit unserer internistischen Intensivstation (Chefarzt Prof. Dr. E. Schulz) die Möglichkeit zum Plasmaaustausch/Plasmapherese bei Patienten mit akuter oder chronischer Polyneuroradikulitis (sog. GBS-Syndrom oder CIDP) oder dekompensierten Myasthenien. Herr Prof. Heide und Herr Dr. Ettelt bieten eine Sprechstunde an für Patienten mit Nervenläsionen oder neuromuskulären Erkrankungen, entweder im vorstationären Setting oder ambulant privat.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diagnose und Therapie von Patienten mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Dieses Gebiet war auch während der jahrzehntelangen Tätigkeit von Herrn Prof. Heide in den neurologischen Universitätskliniken Tübingen und Lübeck neben der Neurophysiologie sein Hauptschwerpunkt, sowohl klinisch als auch wissenschaftlich. Herr Prof. Heide hat in Lübeck eine überregional renommierte Schwindelambulanz aufgebaut und nach dem gleichen Muster am AKH Celle eine Schwindelsprechstunde etabliert. Ziel ist es, durch eine strukturierte Schwindelanamnese und gezielte ophthalmo-oto-neurologische Untersuchungen inklusive Videookulografie, Bestimmung der subjektiven Vertikalen etc. zu einer klaren Diagnose und Therapieempfehlung zu gelangen. Bei besonders gravierenden und akuten Schwindelsyndromen ist dies auch im Rahmen eines stationären Kurzaufenthaltes möglich, unsere Physiotherapeuten sind auf die Therapie vestibulärer Erkrankungen spezialisiert. 
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung der Parkinson-Erkrankungen und Bewegungsstörungen, unter Leitung des Leitenden Oberarztes Herrn Dr. med. O. Pape. Die Klinik für Neurologie bietet neben einer vorstationären oder ambulant-privaten Sprechstunde eine stationäre Parkinson-Komplexbehandlung von ca. 2,5 Wochen Dauer an, während derer in einem umfassenden multimodalen Therapiekonzept mit intensiver Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie sowie falls erforderlich einer medikamentösen Umstellung bzw. Neueinstellung eine nachhaltige Verbesserung der Parkinson-Symptomatik und damit der Lebensqualität erreicht werden soll. Parallel kann bei Bedarf eine diagnostische Abklärung inklusive Bildgebung und Hirn-SPECT des präsynaptischen und postsynaptischen Dopamin-Stoffwechsels erfolgen. Bei Versagen der medikamentösen Therapie bietet die Klinik für Neurologie auch invasive Behandlungsverfahren an, wie die Implantation einer Duodopa-Pumpe oder einer Apomorphin-Pumpe. Für die Implantation eines sogenannten Hirnschrittmachers (Tiefenhirnstimulation) wird mit den neurologischen Universitätskliniken des UKE Hamburg und des Universitätsklinikums Kiel zusammengearbeitet.

Bei Dystonien, Blepharospasmus, Hemispasmus facialis und Spastik bieten wir die Injektionstherapie mit Botulinumtoxin an, im Rahmen eines stationären oder vorstationären Settings unter Federführung von Herrn Dr. P. Ettelt, falls erforderlich auch mit Hilfe der modernen Ultraschall- oder EMG-gestützten Techniken. Zur Lokalisationsdiagnostik von Nervenläsionen (z. B. bei Nervenengpass-Syndrom wie Carpaltunnel-Syndrom oder Sulcus-ulnaris-Syndrom) haben sich Herr Dr. Ettelt und Herr Dr. Pape auf die Technik der Nerven- und Muskelsonographie spezialisiert. 

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit MS oder anderen entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems wie Borreliose etc. (federführender Ansprechpartner Herr Oberarzt N. Silligmann, Prof. W. Heide). Von der Erstdiagnostik über die modernen Immuntherapien (z.B. Ocrelizumab, Rituximab, Immunglobuline) bis zu symptomatischen Therapieverfahren wie Botulinumtoxin, intrathekale Triamcinolon-Injektionen oder die intrathekale Baclofen-Pumpe bei der Spastik-Therapie bieten wir alle dafür in Frage kommenden Leistungen an, inklusive einer differenzierten Liquor-Diagnostik mit Bestimmung spezifischer Antikörper-Indices und einer akuten Schubtherapie mittels Cortison-Infusionen, Plasmapherese oder Immunglobulinen. 
Die Diagnostik und Behandlung von Demenzerkrankungen spielt in Anbetracht der demographischen Entwicklung eine immer größere Rolle und wird von unserer Klinik angeboten, insbesondere die frühe Diagnose und Klassifizierung der Demenzerkrankung, inklusive Liquor-Diagnostik und den verschiedenen Bildgebungstechniken sowie neuropsychologischen Untersuchungsverfahren. Eine besondere Rolle spielt die Diagnostik des Normaldruckhydrocephalus als Ursache von Gangstörungen, Inkontinenz und dementiellen Entwicklungen, mittels lumbaler Liquor-Entlastungspunktion oder, falls erforderlich, in Kooperation mit unseren Neurochirurgen, mit der Liquor-Druckmessung und seine Therapie durch Implantation eines ventrikulo-peritonealen Shunt-Systems. Auch für seltenere, aber zum Teil behandelbare Demenzen, wie die Hashimoto-Enzephalopathie, limbische Enzephalitiden oder die entzündliche Variante der cerebralen Amyloidangiopathie besteht hinreichend Erfahrung bei unseren Fachärzten. Über die ehrenamtliche Celler Demenz Initiative e. V. (derzeitiger stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. W. Heide) engagieren wir uns auch außerhalb unserer Arbeitszeit für eine verbesserte Versorgung und Diagnostik von Demenzerkrankungen sowie entsprechende Aufklärung der Bevölkerung. Die jährlich stattfindenden Demenz-Aktionstage finden großen Zuspruch.
Last not least ist ein besonderer Schwerpunkt das interdisziplinäre Celler Wirbelsäulenzentrum, das unter federführender Leitung der Neurotraumatologie/Neurochirurgie (Chefärztin Frau Dr. K. König) die Fachdisziplinen Neurochirurgie, Neurotraumatologie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Neurologie auf einer Station vereint und durch regelmäßige Fachkonferenzen und Röntgenbesprechungen einen interdisziplinären Austausch im Team ermöglicht. Auf diese Weise erhält der Patient die für ihn individuell notwendige Diagnostik und Einleitung einer Therapie mit Expertise dieser Fachdisziplinen „aus einer Hand“. Die Neurologie bearbeitet hier besonders die Diagnostik und konservative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen mit Nervenreizung oder Nervenschädigung, insbesondere Wurzelläsionen durch Bandscheibenvorfälle oder Spinalstenosen. Eine genaue Lokalisationsdiagnostik gelingt mit Hilfe der klinischen Neurophysiologie. Die operative Therapie wird durch die Neurotraumatologie durchgeführt, bei Unfallverletzungen oder Eingriffen am Wirbelknochen in Kooperation mit der Unfallchirurgie. Als eine besondere Leistung assoziiert an das Wirbelsäulenzentrums bieten wir eine Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie an, das ist nach vorstationärer Voruntersuchung („Assessment“) eine 9-18-tägige stationäre Behandlung bei Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom, bei denen die ambulante Therapie versagt hat, oder die einen Substanzfehlgebrauch, eine psychische oder eine gravierende körperliche Begleiterkrankung aufweisen. Die Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team mit Ärzten aus Neurologie, Anästhesie, Neurochirurgie sowie Psychologin, Pain Nurse, Physiotherapie, physikalischer Therapie sowie Ergotherapie. Ziel ist es, für die nachfolgende ambulante Schmerztherapie wegweisende und hilfreiche Impulse zu geben und die Lebensqualität unserer Scherzpatienten nachhaltig zu verbessern.
Falls Sie Patienten haben, die für unser Leistungsspektrum in Frage kommen, können Sie die gerne auch zeitnahe in der vorstationären Sprechstunde bei einem unserer Oberärzte vorstellen, mit der Bitte um eine Therapieempfehlung oder um Veranlassung einer zeitnahen stationären Aufnahme. Die Terminvergabe für die Schmerzsprechstunde (bei Herrn Oberarzt N. Silligmann) erfolgt über Frau Koch (Tel.: 05141 72-7147), die Terminvergabe für die übrigen vorstationären Sprechstunden über Frau Gonsior/ Frau König-Sothmann (72-1401), die Terminvergabe für die Privatsprechstunde ebenfalls unter 72-1401. 

Bei fachlichen Rückfragen stehen Ihnen unsere Oberärzte und der Chefarzt jederzeit gern auch telefonisch über unsere Notfalltelefone zur Verfügung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die neurologische Begutachtung, bei der insbesondere Herr Prof. Heide reichhaltige Erfahrung aufweist

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