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Celler Wirbelsäulenzentrum

Erkrankungen & Therapien

Leitsymptome von Wirbelsäulenleiden sind regelhaft Schmerzen, vor allem im Rücken (Rückenschmerzen, Rückenbeschwerden, Bandscheibenvorfälle), manchmal sogar neurologische Symptome. Verursachende degenerative Verschleiß-Erscheinungen, Folgen von Unfällen, Entzündungen und Neubildungen oder lediglich Überlastungsreaktionen erfordern eigene, ganz spezielle Therapieformen.

In der operativen Neurologie und Wirbelsäulenchirurgie führen die genaue Untersuchung und eine Bildgebung mit Röntgen, Computertomographie oder eine Kernspintomographie in der Diagnosestellung weiter. Häufig liegen diese bei Vorstellung bereits vor. Natürlich können diese mit den modernsten Geräten ergänzt werden.

 

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule

Die Bandscheibe liegt zwischen zwei Wirbeln und weist eine Pufferfunktion auf. Gleichzeitig ist ein Ort der Wirbelsäulenbeweglichkeit.

Ursachen & Bescherden

Im Verlaufe des Alterungsprozesses kann das Bandscheibengewebe mürbe werden und es kommt zu Einrissen oder Bestandteile verlagern sich. Dieses führt zu Schmerzen. Insbesondere, wenn die ausgetretenen Anteile einen Druck auf die vorbeilaufenden Nerven ausüben, kann es zu heftigen Beschwerden kommen, die in die Extremitäten ausstrahlend und sogar zu Funktionsverlusten mit Taubheitsgefühlen und Lähmungen führen können. Sehr selten auftretende Kontrollverluste für Blase und Darm gelten als Notfall.

 

 

Diagnose und Behandlung:
Viele der bandscheibenbedingten Beschwerden können ohne Operation behandelt werden. Falls die Therapie nicht zum Erfolg führt oder gar neurologische Ausfälle bestehen, kann eine operative Entlastung des gedrückten Nerven eine Besserung erreichen. Den Eingriff führen wir in Vollnarkose unter dem Operationsmikroskop durch.

 

Nach der Behandlung:
Ziel der Operation ist eine frühe Mobilisierung. Eine Entlassung aus dem Krankenhaus ist nach etwa fünf bis sieben Tagen möglich. Zusammen mit einer Krankengymnastik und ggf. einer von uns beantragten Anschlussheilbehandlung wird eine rasche Wiederaufnahme normaler Aktivitäten vorbereitet.

Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule

Ursachen und Beschwerden:

Die besonders bewegliche Halswirbelsäule nutzt die Bandscheibensegmente zur Mobilität. Bei Verschleiß kann es nicht nur zum Reißen der Bandscheibe selbst sondern auch zu knöchernen Kantenausziehungen kommen, die beide auf die Nerven drücken und Schmerzen insbesondere in den Armen, aber auch Gefühlsstörungen und Lähmungen verursachen können.
Ein Sonderfall stellt sich bei Einengung des Rückenmarkskanales dar. Bei akuten oder chronischen Einengungen entsteht eine Symptomatik des Rückenmarkes, die sogenannte cervikale Myelopathie.


Diagnose und Behandlung:

Wenn eine konservative Behandlung nicht zum Erfolg führt oder gar neurologische Ausfälle wie Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen bestehen, kann eine operative Entlastung des Nerven oder des Rückenmarkes eine Besserung erreichen. Der Eingriff wird mikrochirurgisch in Vollnarkose durchgeführt, die Bandscheibe entfernt und anstelle deren ein Platzhalter (Cage) oder eine Bandscheibenprothese eingesetzt. Bei Gefahr der Instabilität kann das operierte Segment mit einer Platte versteift werden.

       

 

 

 

 

 

 



Nach der Behandlung:

Nach einer Frühmobilisation kann der operierte Patient nach fünf bis sieben Tagen entlassen werden. Er trägt noch eine unterstützende Cervikalstütze (Halskrawatte) bis nach vier bis sechs Wochen ein gutes Einheilen des Implantates im Röntgenbild sichtbar wird.

Syndrom des engen Spinalkanals - Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule

Bei fortgeschrittener Degeneration kann es zu Anbaureaktionen der Wirbelsäule kommen. Die Bänder der Wirbelsäule und die knöchernen Strukturen verdicken sich und bilden mechanische Engestellen für den Rückenmarksbeutel (Duralsack), der die vorbeilaufenden Nerven enthält und wie in einem Nadelöhr zusammengedrückt wird. In manchen Fällen besteht eine Instabilität, die unter Belastungssituation die Enge verstärkt.

Ursachen und Beschwerden:

Durch die Einengung der Nerven und der Gefäße des Rückenmarkskanales kommt es zu Schmerzen, die über der Lendenwirbelsäule verspürt werden, aber auch in die Beine ausstrahlen können. Typischerweise hat der betroffene Patient eine Einschränkung der Gehstrecke auf wenige hundert Meter, wonach es zu zunehmenden Schmerzen in den Beinen, aber auch zum Auftreten von Gefühlsstörungen und Lähmungen kommen kann, die nach einer kurzen Ruhephase wieder verschwinden. Anders als bei einer Schaufensterkrankheit durch Arterienverkalkung kann in der Regel gut mit dem Fahrrad gefahren werden.

 

 

 

 

Spinales Engpasssyndrom

Normales Kernspintomogramm mit weitem Rückenmarkskanal (links) MRT bei engem Rückenmarkskanal durch verschleißbedingte knöcherne und bandbedingte Verdickungen (Mitte links), schematische Skizze des MRT (Mitte rechts). Kontrastmitteldarstellung des Rückenmarkskanales (Myelographie) bei Spinalkanalstenose und Wirbelkörpergleiten. Durch die Kombination wird der Rückenmarkskanal mit den beinhalteten Nerven maximal zusammengedrückt (rechts). Operativ ist neben der Dekompression auch eine Reposition und Stabilisierung erforderlich.

 

 

 

 

 


Nach der Behandlung:
 
Die Operierten werden rasch mobilisiert und können nach 5 bis 8 Tagen entlassen werden. In vielen Fällen wird eine Anschlussheilbehandlung eingeleitet, sofern dies gewünscht wird.

Kyphoplastie

Die Hauptindikation bilden Wirbelkörpereinbrüche aufgrund von Kalksalzmangel der Wirbel (Osteoporose). Diese können auch bei kleinen Belastungen oder spontan auftreten. In der Regel bilden örtlich lokalisierte Schmerzen die führende Symptomatik, eine Beeinträchtigung des Rückenmarkes bildet die seltene Ausnahme.
Die Diagnose wird durch normale Röntgenbilder gestellt. In der Kernspintomographie zeigt sich bei frischen Einbrüchen eine Aufhellung und manchmal auch eine Einblutung in den Knochen oder die angrenzende Bandscheibe.
Operativ wird in Kurz-Narkose eine dünne Kanüle über einen kleinen Hautschnitt im Wirbelkörper platziert, dieser mit einem Ballon aufgerichtet und dann mit Knochenzement aufgefüllt
Das primäre Ziel liegt darin, ein weiteres Einsinken des Wirbels zu verhindern. Häufig sind die beklagten Schmerzen nach dem Eingriff ebenfalls rasch und nachhaltig verbessert. Ein längerer Krankenhausverweil ist nicht erforderlich.

   

 

Osteoporotische Sinterungsfraktur des 1. Lendenwirbelkörpers nach Bagatellsturz

Kernspintomographie mit Aufhellung im oberen Wirbelkörperabschnitt und Einblutung in die
Bandscheibe (links). Stabilisierende Auffüllung mit Knochenzement (Röntgenbild rechts)

 

 

 

 

 

 

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