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Stroke Unit
Eine Stroke Unit (Abkürzung: SU) ist eine spezielle Organisationseinheit innerhalb eines Krankenhauses zur Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt Schlag(anfall)station.
Schlaganfall
Unter einem „Schlaganfall“ versteht man eine akute Durchblutungsstörung oder einen Bluterguss im Gehirn. Er führt entsprechend seiner Lokalisation zu spezifischen Ausfällen von Nervenfunktionen, z. B. zur Lähmung oder Gefühlsstörung eines Armes oder Beines, zu Seh-, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Patienten mit Schlaganfällen werden auf unserer zertifizierten überregionalen Schlaganfall-Spezialstation („Stroke Unit“) behandelt.
Dabei handelt es sich nicht um eine Intensivstation, sondern um eine Überwachungsstation für akute Schlaganfall-Patienten, deren Atmungs- und Kreislaufverhältnisse ausreichend stabil sind. Ziel dieses seit den neunziger Jahren bewährten Behandlungsmodells ist es, durch rasche Durchführung der notwendigen Diagnostik und ständige Überwachung der wichtigsten Vitalfunktionen (EKG, Atmung, Sauerstoffsättigung, Temperatur, etc.) den neurologischen Zustand der Schlaganfall-Patienten rasch zu stabilisieren und eine wirksame medikamentöse, interventionelle oder in seltenen Fällen auch chirurgische Behandlung der zugrunde liegenden Schlaganfall-Ursachen in Gang zu setzen. Meist schon innerhalb von 24 Stunden beginnen wir neben der medikamentösen Prophylaxe weiterer Schlaganfälle mit der Rehabilitation von Defiziten durch unsere qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der therapeutischen Abteilungen (Physio- und Ergotherapie, Logopädie und physikalische Medizin).
Durch dieses Konzept gelingt es, den Anteil schwer behinderter oder verstorbener Patienten bei Schlaganfällen signifikant zu reduzieren. Am AKH Celle gibt es seit 1999 eine Stroke Unit, seit 2001zunächst als regionale Stroke Unit zertifiziert und seit 2009 als überregionale Stroke-Unit mit 10 Überwachungs-Betten. Seit 2008 haben wir die Möglichkeit, Patienten mit Blutungen im Gehirn oder Schädel durch unsere neurochirurgischen Kollegen hier operativ behandeln zu lassen.
Im Jahr 2010 wurde durch Herrn Chefarzt Richard Glombik, den Leitenden Arzt der hiesigen Interventionellen Radiologie, eine Methodik eingerichtet, um bei Schlaganfall-Patienten mit Verschlüssen größerer Hirngefäße, bei denen sich das Blutgerinnsel nicht durch Medikamente auflösen lässt („Lysetherapie“), dieses durch einen Katheter-Eingriff vor Ort im Kopf mit einer Art flexiblem Körbchen zu entfernen („stentgestützte Thrombektomie“). Durch schnellen Einsatz dieser unterschiedlichen Therapieverfahren sind bereits viele Patienten vor schweren Behinderungen durch einen akuten Schlaganfall bewahrt worden. Hauptansprechpartner zum Thema Schlaganfall in der Neurologie ist Herr Oberarzt Dr.Th. Lerch-Riedl.
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Ansprechpartner
Leiter der Stroke Unit
Dr. med. Thomas Lerch-Riedl Tel.: 05141 72-1401 Fax: 05141 72-1409 thomas.lerch-riedl(at)akh-celle.de