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Darmkrebszentrum
Darmkrebs-Lexikon
Hier finden Sie Erklärungen für viele Begriffe, die im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung und der Behandlung auftauchen können. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.Wenn ein Begriff fehlt oder Sie eine Erklärung nicht verstehen – fragen Sie Ihr Behandlungsteam. Als Spezialisten auf diesem Gebiet helfen sie Ihnen gerne weiter!
A
Abdomen
Bauch.
Adenom
Gutartiger Darmpolyp, aus dem Krebs entstehen kann.
Adenom-Karzinom-Sequenz
Umwandlung eines gutartigen Adenoms in ein bösartiges Karzinom, Dauer etwa 10 Jahre.
Adjuvante Therapie
Jede „unterstützende“ Therapieform. Z.B. eine zusätzlich, nach der operativen Entfernung des Tumors, durchgeführte Chemo- oder Strahlentherapie zur Bekämpfung möglicher Tumorreste oder Metastasen und zur Erhöhung der langfristigen Heilungschancen.
Anämie
Blutarmut. Die Ursachen können unterschiedlich sein, z.B. eine Blutung.
Anamnese
Vorgeschichte des Kranken, die für eine medizinische Diagnose oft von großer Bedeutung ist.
Anastomose
Nahtverbindung der Darmenden nach Entfernung eines Darmteils.
Angiogenese
Bildung neuer Blutgefäße, die das Tumorwachstum begünstigen, die Angiogenese wird über Rezeptoren reguliert
Anus praeter
Künstlicher operativ angelegter Darmausgang mit Öffnung auf der Bauchdecke.
Antiemetika
Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern bzw. abschwächen. Sie werden besonders bei Behandlungen von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt.
Antikörper
Substanzen, die das Immunsystem als Abwehrreaktion auf eingedrungene Fremdkörper (Antigene) bildet und die sich gezielt gegen dieses Antigen richten.
Therapeutisch werden Antikörper als spezielle Medikamente genutzt um Rezeptoren – insbesondere auf Tumorzellen – zu blockieren oder um die Blutversorgung des Tumors zu beeinträchtigen.
Appendix
Wurmfortsatz des Blinddarms
B
Benigner Tumor
„Gutartige“ Wucherung, die keine Metastasen bildet.
Biopsie
Entnahme von Gewebe zur Feststellung gutartiger oder bösartiger Veränderungen.
C
Carcinogene
siehe Karzinogene
Carcinoma in situ
Vorstufe einer Krebserkrankung
Chemotherapie
Medikamentöse Behandlung bösartiger Tumoren mit sogenannten Zytostatika. Die Medikamente verhindern die Teilung der Zellen und können so vor allem die Zellen, die sich rasch teilen, schädigen.
Colitis ulcerosa
Chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut, mit schmerzhaften schleimig-blutigen Durchfällen, erhöhtes Dickdarmkarzinomrisiko.
Colon
siehe Kolon
Colonkontrast-Einlauf
siehe Kolonkontrast-Einlauf
Computertomographie (CT)
Schichtweise Röntgen mit Computersteuerung. Die einzelnen Schichten werden durch den Computer zusammengesetzt, so dass ein dreidimensionales Bild entsteht, auf dem auch kleinere Tumoren oder Metastasen sichtbar sind.
Crohnsche Krankheit
Morbus Crohn. Chronische Entzündung hauptsächlich des unteren Dünndarms und oberen Dickdarms mit erhöhtem Krebsrisiko bei längerem Bestehen.
D
Darmepithel
Zellschicht, die den Darm auskleidet.
Darmspiegelung
Untersuchung der Darmschleimhaut mit Hilfe eines beweglichen Schlauches, in dem ein optisches System mit der Möglichkeit zur Entnahme von Gewebeproben steckt.
Darmstoma
Künstlicher Darmausgang
Diagnose
Erkennung und Benennung einer Krankheit
DNA oder DNS
Desoxyribonukleinsäure, engl.: DNA. Erbsubstanz. Träger der genetischen Information. Ein langes, kettenartiges Molekül, welches sich im Zellkern einer jeden Köperzelle befindet. Die DNS bietet in ihrer chemischen Struktur unzählige Variationsmöglichkeiten und ist bei jedem Lebewesen unterschiedlich aufgebaut.
Duodenum
Zwölffingerdarm; oberster Teil des Dünndarms im unmittelbaren Anschluss an den Magen.
E
Endoskop
Hohlorganspiegel. Überbegriff für Instrumente zur Spiegelung eines Hohlorgans. Zu den Endoskopen gehören z.B. das Koloskop (Darmspiegel), das Rektoskop (Mastdarmspiegel), das Gastroskop (Magenspiegel), das Bronchoskop (Spiegel der Luftwege) oder das Zystoskop (Blasenspiegel).
Endoskopie
Ausleuchtung und Beurteilung eines Hohlorgans mit Hilfe eines Endoskops.
Endosonographie
Ultraschallmethode, bei der der Ultraschallkopf an der Spitze eines dünnen Schlauchsystems oder Stabes angebracht ist. Dieser kann beispielsweise in den Darm eingeführt werden, um den Mastdarmbereich von innen zu betrachten.
Enteral
Auf den Darm bzw. die Eingeweide bezogen.
Epithel
Innere oder äußere Körperoberflächen bedeckende Zellverbände.
F
Familiäre Adenomatöse Polypose (FAP)
Erbkrankheit mit Bildung zahlreicher Polypen im gesamten Dickdarm, die bösartig entarten können.
G
Gastroenterologe
Facharzt, der sich insbesondere mit den Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der angrenzenden Organe beschäftigt.
Gen
Gene sind Erbanlagen, die auf den Chromosomen der Zellkerne als Informationseinheiten angeordnet sind.
Grading
Klassifikation eines Tumors nach dem Grad der Differenzierung seiner Zellen in G1 bis G4. Der Wert beschreibt, wie stark die Krebszellen in ihrem Aussehen von den gesunden reifen Zellen abweichen. Man schließt daraus auf die „Bösartigkeit“ des Tumors.
H
Haemoculttest
Test, um im Stuhl verborgenes, nicht sichtbares Blut nachzuweisen.
Histologie
Lehre von den Geweben des Körpers. Bei der histologischen Untersuchung wird das entnommene Gewebe auf seine einzelnen Bestandteile untersucht. Sie dient damit der Diagnose bei Verdacht auf einen Tumor.
HNPCC-Syndrom
Hereditary Nonpolypolis Colon Cancer. Erbliche Form von Darmkrebs ohne gehäuftes Auftreten von Polypen. Auch Tumoren in Niere, Gebärmutter, Magen und anderen Organen treten in diesen Familien vermehrt auf.
I
Ileostomiebeutel
Plastikbeutel zur Aufnahme des Stuhlgangs als künstlicher Ausgang des Dünndarms.
Immunsystem
Körpereigenes Abwehrsystem zur Bekämpfung von Krankheitserregern und andersartig fremden Strukturen, auch Krebszellen. Das Immunsystem ist für die Immunreaktion zuständig, einem sehr komplexen biochemischen Ablauf, bei dem Immunzellen, Antikörper und Botenstoffe beteiligt sind.
Inkontinenz
Unwillkürlicher Harn- oder Stuhlabgang.
K
Karzinogene/Kanzerogene
Krebserzeugende Substanzen.
Karzinom
Bösartiger Tumor, der in den Epithelgeweben entsteht, z.B. in der Haut, den Schleimhäuten oder der Lunge.
Kolon
„Grimmdarm“. Hauptanteil des Dickdarms, bestehend aus aufsteigendem Teil, Querteil, absteigendem Teil und Sigmacolon, Übergang in Mastdarm.
Kolorektales Karzinom
Medizinische Bezeichnung des Dickdarmkrebses, der im Kolon oder im Mastdarm (Rektum) lokalisiert sein kann.
Kolokontrast-Einlauf
Röntgenologische Untersuchung des Dickdarms nach Einfüllen eines Kontrastmittels über den After und dosiertes Aufblähen des Darms mit Luft.
Koloskopie
Dickdarmspiegelung des gesamten Dickdarms.
Kolostemiebeutel
Plastikbeutel zum Aufnehmen des Stuhls beim künstlichen Ausgang des Dickdarms.
Kontinenz
Verschlussfunktion des Schließmuskels (Darm, Blase) bei regelgerechter Funktion.
Kontrastmittel
Substanz, die bei der bildlichen Darstellung von inneren Organen in das Venensystem, in eine Körperhöhle oder in ein Hohlorgan (z.B. Darm) eingespritzt wird, wenn der natürliche Bildkontrast zu schwach wäre, um die wichtigsten Unterschiede zu erkennen.
Krebs
Unkontrolliertes Wachsen von Körperzellen.
Kurative Therapie
Therapie, die die Heilung der Patienten zum Ziel hat.
L
Lynch-Syndrom
Erbkrankheit mit gehäuftem Auftreten von Dickdarmkrebs, meist schon zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr. Andere Bezeichnung: HNPCC.
Lokalrezidiv
Erneutes Auftreten eines Tumors an einer bereits vorher behandelten Stelle.
Lymphknoten
Im Volksmund auch „Lymphdrüsen“ genannte Filterstationen, die Gewebeflüssigkeiten von Krankheitserregern, Zelltrümmern und Fremdkörpern reinigen. Sie sind wichtige Bestandteile des Immunsystems.
Lymphsystem
Ein Teil des Abwehrsystems. Es dient als Filteranlage gegen Krankheitserreger und Fremdstoffe sowie für den Transport von Nährstoffen für Zellen und Gewebe und zur Verbreitung von Lymphozyten (wichtige Immunzellen) durch den Körper.
M
Magnetresonanztomographie
Diagnostisches Verfahren zur Herstellung von Schnittbildern des menschlichen Körpers. Dem Verfahren liegen nicht wie bei der Computertomographie Röntgenstrahlung zugrunde, sondern Wellen, die von den körpereigenen Atomen nach Ausrichtung in einem magnetischen Feld ausgesandt werden und computergestützt zu einem hochauflösenden Schnittbild rekonstruiert werden können.
Maligne
Bösartig
Malignitätsgrad
Bezeichnung des Schweregrades bösartiger Zellen.
Marker
Körpersubstanz, deren Vorhandensein auf einen Tumor oder andere Erkrankungen hinweist.
Metastase
Tochtergeschwulst eines bösartigen Tumors in einem anderen Organ.
Molekulargenetische Untersuchung
Spezielle Untersuchung zur Feststellung von Gendefekten.
N
Neo-adjuvante Therapie
Behandlung eines bösartigen Tumors mit Chemotherapie und Bestrahlung vor der Operation, um ihn besser operabel zu machen.
Nuklearmedizin
Anwendung radioaktiver Substanzen im menschlichen Körper für diagnostische und therapeutische Zwecke.
O
Okkultes Blut
Unsichtbare Blutspuren, vor allem im Stuhl.
Onkologie
Fachrichtung der Medizin, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Tumorerkrankungen beschäftigt.
Opiode
Medikamente zur Schmerzbekämpfung mit morphinartiger Wirkung.
P
Palliative Therapie
„Lindernde“ Tumortherapie, die auf Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität abzielt.
Pathologie
Lehre von den abnormen und krankhaften Veränderungen im menschlichen Organismus, insbesondere den Ursachen sowie Entstehung und Entwicklung von Krankheiten.
PET
Abkürzung für Positronen-Emissions-Tomographie. Untersuchung, bei der über die Aufnahme einer radioaktiv markierten Substanz und ihren nachfolgenden Stoffwechsel ein Bild des Körpers oder einzelner Abschnitte angefertigt wird. Tumoren und/oder Metastasen weisen meist einen gegenüber gesundem Gewebe erhöhten Stoffwechsel auf und heben sich dadurch in dem tomographischen Bild vom gesunden Gewebe ab.
Polypektomie
Fachwort für die Entfernung von Polypen. Die Polypektomie am Darm erfolgt während einer Darmspiegelung (Koloskopie) mittels kleiner Instrumente (Schlinge/Zange), die durch den Arbeitskanal des Koloskops vorgeschoben werden.
Polypen
Gutartige Wucherungen
Portkathetersystem
Ein Katheter (Schlauch oder Röhrchen) der über eine Vene oder Aterie eingeführt wird und mit einem unter der Haut platzierten Kunststoff oder Metallreservoir verbunden ist.
R
Radikaloperation
Totale Entfernung einer Krebsgeschwulst.
Radiologie
Lehre von den Strahlen und ihrer medizinischen, besonders diagnostischen und therapeutischen Anwendung.
Regionär
Einen bestimmten Köperbereich betreffend.
Rektum
Bezeichnung für den Mastdarm; Endstück des Dickdarms.
Rektoskopie
Spiegeluntersuchung des Mastdarms.
Rezidiv
Erneutes Auftreten eines Tumors nach vorheriger Behandlung. Man unterscheidet zwischen Lokalrezidiv und Metastasen.
S
Schlingenabtragung
Endoskopische – also ohne Operation mögliche – Abtragung von Darmpolypen mit einer Schlinge.
Sigmadarm
S-förmig geschlungener Teil des Grimmdarms vor dem Übergang in den Mastdarm.
Sigmoidoskopie
Spiegelung des Sigmadarms.
Sonographie
Ultraschalluntersuchung. Bildgebendes Verfahren, bei dem energiereiche Schallwellen durch Gewebe, Tumoren, Blutgefäße oder Knochen in unterschiedlicher Weise reflektiert werden.
Staging-Stadieneinteilung
Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung innerhalb des Entstehungsorgans in die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei die Größe des ursprünglichen Tumors, die Zahl der befallenen Lymphknoten und die Metastasen formelhaft erfasst werden.
Stoma
Andere Bezeichnung für Anus praeter. Künstlicher Darmausgang in der Bauchwand, der zur Ableitung des Darminhaltes dient, wenn der normale Darmausgang wegen Verletzung oder Operation nicht zur Verfügung steht.
Strahlentherapie
Anwendung energiereicher Strahlen zur Therapie von Tumorerkrankungen.
Submukosadissektion
Entfernung von Weichteilgewebe oder Lymphknoten die unter der Schleimhaut liegen.
T
Therapie
Kranken-, Heilbehandlung.
TNM-Klassifikation
Einteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Dabei bedeuten: T = Tumor, N = Nodi (benachbarte Lymphknoten) und M = (Fern)Metastasen. Zur genauen Erklärung siehe Register „Meine Behandlung“.
Tumor
Jede gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Geschwulst ist ein Tumor.
Tumormarker
siehe Marker
U
Ultraschall
Schallwellen mit einer Frequenz über etwa 20 kHz. Werden in der Medizin zur Wärmeerzeugung im Gewebe verwendet, zur Vernebelung von Arzneimitteln und besonders zur exakten Vermessung von Organen und Tumoren.
Ultraschalluntersuchung
siehe Sonographie
Z
Zyklus
Regelmäßig wiederkehrender Ablauf.
Zytostatika
Medikamente, die das Tumorwachstum hemmen oder die Tumorzelle direkt angreifen.